Neues EU-Projekt gestartet
Am 1. Februar 2011 startet das neue europäische Netzwerkprojekt „ITN-GLACERCO“ mit dem Ziel, neue High-Tech Gläser und Glaskeramik-Verbundwerkstoffe und Fasern zu entwickeln und zu testen. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit von europaische Universitäten und der Industrie und ermöglicht somit eine interdisziplinäre Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses in diesem Gebiet.
Das Vorhaben wird von der Europäischen Kommission über einen Zeitraum von 4 Jahren mit ca. 3,8 Mio. EUR gefördert. Das koordinierende Institut ist das Polytechnikum von Turin, Italien.
An dem Konsortium sind je fünf Partner aus Forschung und Industrie aus sechs europäischen Ländern beteiligt. Das Konsortium besteht aus je fünf Partnern aus Forschung und Industrie aus sechs Ländern (Italien, Deutschland, Frankreich, England, Finland und Tschechische Republik). Jeder dieser Partner besitzt herausragende Kenntnisse in Glastechnologie, Modelling, Design, Charakterisierung oder der Kommerzialisierung von Produkten aus Glas und Verbundwerkstoffen.
Das Ziel des Projektes ist die interdisziplinäre Ausbildung im Bereich High-Tech Gläser und Verbundwerkstoffe in Zusammenarbeit mit Industrie und Universitäten. Ein wissenschaftlicher Austausch über glasbasierende Materialien und neue innovative, kostengünstige und umweltverträgliche Materialien und Herstellungsmethode soll dadurch ermöglicht werden.
Auf Glas basierende High-Tech Werkstoffe (Glaskeramik, Verbundwerkstoffe aus Gas- und Glaskeramik und Fasern)sind in besonders konkurrenzfähig in strategischen Anwendungsgebieten wie Medizin (bioaktive Gläser als Knochenersatzwerkstoffe und Drug-delivery Systeme), Telekommunikation (Glas für Breit-Band Anwendungen), Photonics (Sensoren), sauberer Energie (Dichtmaterialien aus Glas für Brennstoffzellen) und Abfallwirtschaft (Verglasung von Abfällen und Abfallverwertung.
Das Institut für Biomaterialien an der Universität Erlangen-Nürnberg am Department für Werkstoffwissenschafter unter der Leitung von Prof. Boccaccini wird für das Arbeitspaket „Design, Herstellung und Charakterisierung von neuen Gläsern für Anwendungen in der Medizin“ verantwortlich sein.
Der Forschungsschwerpunkt beinhaltet Biomaterialien auf Glasbasis für die Onkologie (z.B. ferromagnetische Glaskeramiken für hyperthermische Therapie), Drug Release (bioaktive Gläser und mikrozellulare Keramiken) und Knochenersatz (z.B. Glaskeramik basierende makroporöse Scaffolds) und Arthoprosthestik (z.B. bioaktive Beschichtungen aus Glas und Verbundwerkstoffen). Die Anwendung von bioaktiven Gläsern in der Biomedizin (von der Materialentwicklung bis zu in-vitro Tests ist ebenso wie ein ausführlicher Vergleich mit verfügbaren Biomaterialien Schwerpunkt der Arbeit.
Weitere Informationen: http://www.glacerco.eu/