Neues HORIZON 2020 EU-Projekt am Lehrstuhl Biomaterialien
Das Programm der Europäische Kommission Horizon 2020 soll Nanomaterialien für medizinische Anwendungen einführen. Als Reaktion zu dieser Herausforderung wurde am 1. November 2015 das Projekt „MOZART – Mesoporous matrices for localized pH-triggered release of therapeutic ions and drugs“ mit einer Gesamtförderung von 4,65 Millionen € ins Leben gerufen. Das MOZART Projekt schließt acht verschiedene Länder und elf Partner, fünf Hightech SMEs und sechs europäische Top-Universitäten ein. Der FAU Lehrstuhl Biomaterialien unter Leitung von Prof. Aldo R. Boccaccini ist einer der akademischen Partner, die in MOZART mitwirken. Die Wissenschaftler in Erlangen werden versuchen, nanoskalierte mesoporöse Silikatmatrizen herzustellen, die eine kontrollierte Abgabe von biologisch aktiven Ionen und bioaktiven Molekülen haben sollen.
Das oberste Ziel dieses vier Jahre langen äußerst fachübergreifenden Projektes ist es, eine Bibliothek an neuartigen und cleveren anorganischen Nanomatrizen als vielseitige Platform für gezielte Therapieen zu entwickeln, um Knochen- und Wundheilung zu fördern. MOZART möchte diese neuen und innovativen medizinischen Produkte in die Klinik und den Markt einbringen, zum Nutzen der Patienten und dem industriellem Gesundheitssektor in Europa. Die potentielle Auswirkung von MOZART ist riesig, da in der EU alleine 350000 Patienten jährlich Knochenfrakturen oder Pseudoarthrose erleiden und 2,2 Millionen Patienten unter chronischen nicht heilenden Wunden leiden.